
Machen wir jeden Tag zu einem Tag gegen Lebensmittelverschwendung
Lebensmittelverschwendung ist ein Thema, das uns alle betrifft. Deshalb haben die Vereinten Nationen bereits im Jahr 2020 zum ersten Mal den 29. September als Tag der Lebensmittelverschwendung ausgerufen, um Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, wie viel Essbares weltweit in der Tonne statt auf dem Teller landet.
Tonnenweise Lebensmittel für die Tonne
Mehr als eine Million Tonnen noch genießbare Lebensmittel landen jedes Jahr allein in Österreich im Müll - eine Zahl, die man gar nicht oft genug lesen kann. Was man hingegen wirklich oft liest, wenn es um das Thema Lebensmittelverschwendung geht: Tipps, was man in den eigenen vier Wänden dagegen tun kann. Und es stimmt schon: Ein großer Teil dieses unnötigen Abfalls entsteht in privaten Haushalten, wo jede:r von uns persönlich dazu beitragen kann, weniger zu verschwenden. Aber eigentlich beginnt das Problem schon viel früher.
Fangen wir ganz von vorne an
Was viele nicht wissen: Obst und Gemüse schaffen es oft gar nicht bis in den Supermarkt oder gar in die heimische Küche, von wo aus sie dann schlimmstenfalls ungegessen in den Müll wandern. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes schon auf dem Feld reif für die Tonne. So entstehen rund 15 % der vermeidbaren Lebensmittelabfälle bereits in der Landwirtschaft. Warum? Die Gründe dafür sind vielfältig: komplexe Martkdynamiken und neue Trends, Schönheitsideale und Gewohnheiten, Herausforderungen bei Lagerung und Logistik, Klimaveränderungen, Wetterbedingungen, politische Rahmenbedingungen und noch vieles mehr. Erschwerend kommt hinzu, dass das Retten von überschüssigem Obst und Gemüse oft einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, der sich auch im Preis niederschlägt. Besonders spannende Einblicke haben natürlich unsere Expert:innen und Landwirt:innen. Deshalb lassen wir sie in einer neuen Videoreihe mit Thomas Brezina auch selbst zu Wort kommen.
Obst & Gemüse müssen gerettet werden
Wie geht es weiter?
So vielfältig wie die Herausforderungen und Gründe für Lebensmittelüberschüsse, sind auch die Lösungsansätze, damit heute und in Zukunft weniger verschwendet wird. So können Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz dazu beitragen, dass einerseits der Bedarf besser eingeschätzt werden kann und andererseits zum Beispiel beim maschinellen Aussortieren nach der Ernte weniger Überschüsse entstehen. Obst und Gemüse, das trotzdem übrig bleibt, kann weiterverarbeitet werden und landet zum Beispiel bei uns als Fruchtaufstrich, Sirup etc. im Glas. Oder es gibt Abnehmer:innen wie soziale Einrichtungen, die überschüsseige Lebensmittel abnehmen.
Neues probieren
Die gute Nachricht ist: Auch hier kann jede:r Einzelne etwas beitragen. Wie? Zum Beispiel, indem man beim Einkaufen auch mal zu neuen und ungewohnten Produkten greift. Wassermelonen aus Österreich sind meist blasser als ihre Kolleginnen aus dem Süden, aber trotzdem genauso süß. Tomaten, die von der Ripse gefallen sind, büßen nichts von ihrem Aroma ein. Und zu groß geratene Gurken in Scheiben passen genauso gut zur Jause wie die kleinen Essiggurkerl.
Gemeinsam stark
Indem wir Bewusstsein schaffen, neue Technologien in der Landwirtschaft nutzen und überlegt einkaufen, machen wir gemeinsam jeden Tag zu einem Tag gegen Lebensmittelverschwendung - weil jedes Kilo zählt.