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Marillen - Nur die Besten kommen aus dem Garten

Nur die Harten kommen in den Garten - diese Redewendung hast du bestimmt schon einmal gehört. Gemeint ist damit, dass man nur mit viel Anstrengung und Durchhaltevermögen wirklich etwas erreichen kann. Eigentlich passt das auch zur Marillenernte ziemlich gut. Allerdings müsste das Sprichwort dann eher lauten: Nur die Harten kommen aus dem Garten. In den Supermarkt. Und zu hart dürfen sie natürlich auch nicht sein, dafür aber süß und fruchtig. Und auch das Aussehen spielt eine Rolle. Leuchtend orange und mit roten Backerln hat man’s als Marille auf dem Markt deutlich leichter. Schrumpelige Haut aufgrund von Wassermangel? Kommt nicht so gut an. Verformungen und Verletzungen von Sturm und Hagel? Geh bitte!


Bodenqualität und Biodiversität


Und damit wäre auch schon klar: Aus dem Obstgarten in den Handel zu kommen, ist echt gar nicht so leicht. Und dabei ist es oft egal, wie viel Arbeit, Ausdauer und Liebe Landwirt:innen in den Anbau gesteckt haben. Die Marille ist nämlich nicht nur die Schönheitskönigin unter den heimischen Obstsorten, sondern auch eine richtige Mimose. Wer einen Marillenbaum im Garten hat, kann sicher ein Lied davon singen. Frost im Frühjahr, zu lange Trockenphasen oder auch zu viele Regentage und zu niedrige Temperaturen - es gibt ganz schön viel, was der Marille nicht taugt. Wichtig für eine ertragreiche Ernte ist hingegen Biodiversität, etwa wenn es um den Einsatz von Nützlingen geht. Und auf richtig gute Bodenqualität stehen Marillenbäume auch.


Reif für die Tonne?


Viele Landwirt:innen hegen und pflegen ihren Obstgarten daher besonders, stecken viel Arbeit in die Aufbereitung von feinstem Kompost und legen zwischen den Bäumen Blühstreifen für Nützlinge an, die Bäume und Früchte auf natürliche Weise vor Schädlingsbefall schützen. Und jetzt stell dir vor, am Ende bleiben sie aufgrund von kleinen Makeln und Schönheitsfehlern trotzdem auf ihrer Marillenernte sitzen und die Früchte sind sozusagen reif für die Tonne. Über 50.000 Kilo überschüssige Marillen aus Österreich sind uns in den letzten Jahren bereits angeboten worden. Dabei sind die Früchte viel zu schade zum Verschwenden. Denn wenn sie im Müll landen, gehen auch die wertvollen Ressourcen, die für den Anbau nötig waren - von Bodenfläche über Wasser bis zur Arbeitszeit der Landwirt:innen - verloren.


Wie aus Gerettetem Gutes entsteht


Damit aus gerettetem Obst etwas Gutes entsteht und aus einem Zuviel purer Genuss wird, braucht es für die Zukunft nachhaltige Lösungen. Und weil nicht alle jährlichen Überschüsse aus der Marillenernte in unsere Gläser mit Marille & Vanille Konfitüre passen, gehört dazu zum Beispiel auch der Verkauf von überschüssigen Obst über regionale Netzwerke oder die Umwandlung in nährstoffreichen Kompost, der in der nächsten Saison wiederum in der Landwirtschaft zum Einsatz kommt.

 Noch mehr Infos, Möglichkeiten und Tipps rund um Lebensmittelüberschüsse in der Landwirtschaft gibt’s in unserer Videoreihe mit Thomas Brezina und O-Tönen von Landwirt:innen: https://youtube.com/playlist?list=PLZaSVhWXzrrZvLkOVArxSd-nUXP3mLJxu&si=UZ6IG2bliD6hW831



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